Im gnadenlos umkämpften Humanoiden-Rennen hat das in Peking ansässige Unternehmen Noetix Robotics gerade einen verblüffenden Schachzug gemacht: Es kündigte Vorverkäufe für seinen Roboter „Bumi“ zu einem Preis an, der kaum vierstellig ist: ¥9.998, oder umgerechnet etwa 1.400 US-Dollar. Mit einer Größe von nur 94 cm (3’ 1") und einem handlichen Gewicht von 12 kg (26 Pfund) wird Bumi als der weltweit erste Hochleistungs-Humanoide positioniert, der die 10.000-Yuan-Preisgrenze durchbricht. Das Unternehmen behauptet, er könne gehen, rennen und sogar tanzen – und das mit einem Akku, der ein bis zwei Stunden hält.
Ein Preis unter 1500 US-Dollar wirft natürlich sofort die Frage auf, ob „Bumi“ ein ernsthafter Schritt in Richtung Konsumerrobotik ist oder doch nur das aufwendigste Tech-Spielzeug, das man sich dieses Weihnachtsfest gönnen kann. Noetix, ein 2023 gegründetes Startup mit Talenten von den Universitäten Tsinghua und Zhejiang, scheint Familien und Pädagogen ins Visier zu nehmen. Der Roboter unterstützt grafische Drag-and-Drop-Programmierung und Sprachinteraktion und positioniert sich somit eher als KI-Lernplattform für Kinder denn als direkter Konkurrent zu den sechsstelligen Industrie-Titanen von Boston Dynamics oder Tesla.

Warum ist das wichtig?
Die Bedeutung von Bumi liegt nicht in seinem Datenblatt, sondern in seinem Preisschild. Auch wenn er in absehbarer Zeit wohl keine Wäsche falten wird, signalisiert seine Existenz eine entscheidende Reifung in der Roboterfertigung und Lieferketteneffizienz, insbesondere in China. Indem Noetix die Kostenbarriere für den Einstieg drastisch senkt, demokratisiert es den Zugang zu humanoider Hardware. Dies könnte eine Welle der Entwicklung von Software und Anwendungen für kleinere, konsumorientierte Roboter katalysieren und den Fokus von der Industrieautomation auf häusliche Begleitung, Bildung und Unterhaltung verlagern. Bumi mag klein sein, aber er repräsentiert einen potenziell gewaltigen Sprung für den langsamen Vormarsch der Roboter in unsere Häuser.






