Jobys leises Lufttaxi begeistert Japan

Joby Aviation hat in einem Paukenschlag, der förmlich schreit: „Die Zukunft ist jetzt – und sie ist erstaunlich still!“, die allererste öffentliche Flugdemonstration eines eVTOL-Flugzeugs auf einer Weltausstellung erfolgreich abgeschlossen. Gemeinsam mit ANA Holdings, Japans größter Fluggesellschaft, führte Jobys vollelektrisches Lufttaxi auf der Expo 2025 in Osaka mehrere Flüge vor und präsentierte dabei seinen vertikalen Start, den flüsterleisen Horizontalflug und punktgenaue Vertikallandungen vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Die Flüge sind ein entscheidender Schritt, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen und dem Japan Civil Aviation Bureau (JCAB) wertvolle Daten zu liefern, während das Unternehmen mit Riesenschritten auf den geplanten Dienststart 2026 zusteuert.

Aber Vorsicht: Wer das für eine simple Tech-Demo hält, liegt falsch. Joby baut nicht einfach nur ein „fliegendes Auto“; das Unternehmen bastelt akribisch an einem vertikal integrierten Transportdienst. Die Strategie des Unternehmens umfasst nicht nur das Design und die Herstellung des Flugzeugs, sondern auch den Betrieb des gesamten Netzwerks. Dies wird durch die clevere Übernahme des Helikopter-Taxi-Betreibers Blade unterstrichen, wodurch Joby sich auf einen Schlag ein Jahrzehnt an operativem Know-how und bestehender Infrastruktur einkaufte. Hinzu kommt eine tiefgreifende Partnerschaft mit dem Fertigungsriesen Toyota, der seine legendäre Produktionskompetenz einbringt und Schlüsselkomponenten liefert – und schon hat man einen Plan, der beunruhigend plausibel aussieht. Der gesamte Betrieb ist um ein Kernprinzip herum konzipiert: leise genug zu sein, um nicht eine ganze Metropole in den Wahnsinn zu treiben und ein Verbot zu provozieren – ein entscheidender Unterschied zu ihren lärmenden Helikopter-Vorgängern.

Warum das wichtig ist?

Das Rennen um den Lufttaxi-Dienst ist gepflastert mit ehrgeizigen Prototypen und gebrochenen Versprechen. Jobys methodisches Vorgehen hebt es jedoch von der Masse ab. Anstatt sich nur auf das Flugzeug zu konzentrieren, nimmt das Unternehmen die weitaus profaneren – und doch viel kritischeren – Hürden der Fertigung, Logistik und Regulierung in Angriff. Durch die Partnerschaft mit Industrie-Schwergewichten wie Toyota, die Übernahme bestehender Betreiber wie Blade und die direkte Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden wie der NASA bei der Validierung seiner geräuscharmen Ansprüche, baut Joby ein Geschäftsmodell auf, nicht nur ein Fahrzeug. Mit dem geplanten Start des kommerziellen Betriebs in Dubai und den USA bis 2026 positioniert sich Joby weniger als Science-Fiction-Traum, sondern vielmehr als die tatsächliche, auf überraschend leise Weise zukunftsweisende Realität des urbanen Transports.