OpenMind BrainPack: Ein Klick-Gehirn für jeden Roboter

Unerbittlich marschieren wir der Zukunft entgegen, in der jedes noch so schnöde Objekt ein eigenes Bewusstsein besitzt. Und mitten in diesem Vormarsch hat das in San Francisco ansässige Unternehmen OpenMind gerade das BrainPack aus dem Hut gezaubert. Es ist ein Hardware-und-Software-System, das sich an einen Roboter klammert wie ein symbiotischer Zwilling, den man nicht nur duldet, sondern regelrecht herbeisehnt. Es verleiht ihm das, was das Unternehmen als „echte Weltintelligenz“ bezeichnet. Im Herzen dieses aufsteckbaren Cortex schlägt das atemberaubend leistungsstarke NVIDIA Jetson Thor – ein echtes Rechenmonster im Miniaturformat, das speziell dafür entwickelt wurde, die komplexen, echtzeitfähigen Denkprozesse zu bewältigen, die für physische KI unerlässlich sind.

Das BrainPack ist als universeller Übersetzer für Autonomie konzipiert, der die mentale Schwerstarbeit von 3D-Kartierung, Objekterkennung, autonomem Laden und datenschutzkonformer Bildverarbeitung (durch automatisches Verpixeln von Gesichtern, damit niemand unabsichtlich zum Star wird) für jeden kompatiblen Roboterkörper schultert. Der erste vorgeführte Host ist ein Unitree G1 Humanoid, doch OpenMinds Ambitionen reichen wesentlich weiter. CEO Jan Liphardt, ein Professor aus Stanford, erklärte: „Wir haben die Brücke zwischen Robotik und Intelligenz gebaut“, mit dem Ziel, eine hardware-agnostische Plattform bereitzustellen, die Roboterherstellern ermöglicht, sich auf die Mechanik zu konzentrieren, während OpenMind das Denken übernimmt.

Warum ist das wichtig?

Seit Jahrzehnten wird die Robotikbranche von sogenannten „Walled Gardens“ dominiert. Einen Roboter zu kaufen, bedeutete oft, sich in ein einziges, geschlossenes Ökosystem einzukaufen, wo Hardware, Software und KI untrennbar miteinander verbunden waren. Dieser Vendor Lock-in erstickt Innovation im Keim und macht Upgrades zu einem kostspieligen Albtraum. OpenMinds Strategie ist es, dieses verkrustete Modell mit einem eleganten Knockout Punch zu zerschlagen, indem das „Gehirn“ vom „Körper“ entkoppelt wird. Indem sie quasi ein „Android für die Robotik“ schaffen, wollen sie die Intelligenzschicht von ihrem Elfenbeinturm holen und kommodifizieren, sodass jede Hardware ein leistungsstarkes, standardisiertes autonomes System betreiben kann. Sollte dies gelingen, könnte es die Verbreitung nützlicher Roboter dramatisch beschleunigen, indem ein wettbewerbsfähiger, interoperabler Markt für sowohl Roboterkörper als auch deren KI-Gehirne geschaffen wird – ein wahrhaft game-changing Schritt in die Zukunft.